Nachdem die Wettervorhersage gar nicht so schlecht war, haben wir uns entschieden, das Vierrad in der Garage stehen zu lassen und das Zweirad zu nehmen.
Eine Tour hatten wir schon ausgearbeitet, so was es ein Einfaches, alles auf die Navis zu spielen und schon kann es los gehen.
Karfreitag, Anreisetag: Abfahrt nach leckerem Frühstück zu Hause. Die Wetterlage ist gut, heißt trocken, aber kühl. Mehr als 10°C stehen nicht auf der Anzeige. Im Bergischen Land treffen wir planmäßig an einer Eisdiele auf Tom. Leider hat an Karfreitag alles geschlossen, auch die Eisdiele. Also ohne Kaffee weiter in Richtung Mosel. Nach einer weiteren Stunde treffen wir auf eine erste Zivilisation in der Nähe von Koblenz. Hier gibt es dann auch den langersehnten Kaffee. Am Deutschen Eck vorbei über den Rhein und schon wird es deutlich kurvenreicher. Die Aussicht auf die Steillagen der Weinberge ist schon beeindruckend. Unser Basislager ist diesmal in Kröv an der Mosel. Elke von der Winkelwerkstatt begrüßt uns herzlich. Schon auf den ersten Blick merkt man, hier weiß jemand sehr genau, was Motorradfahrer sich wünschen. Unsere nasse Kleidung verschwindet im hauseigenen Trockenraum und die schönen Zimmer sind auch schon geheizt. Nach einer heißen Dusche gibt es das obligatorische Tourabschlussgetränk. Schnell noch ein paar Tipps für leckeres Abendessen und die gemütliche Weinstube danach und auf geht es, das Dörfchen begutachten.
Samstag, nach ausgiebigem Frühstück geht es der geplanten Tour nach in die Eifel. Leider spielt das Wetter nicht das, was es soll. Immer wieder kommt es zu Schauern, so dass die Straßen und auch wir nie wirklich trocken sind. Erst am Nachmittag gibt es eine zweistellige Temperaturanzeige auf dem Display. Aber leckeres Abendessen und ein guter Wein danach lassen die Gedanken an das kalte Wetter verblassen.
Am Ostersonntag finden wir erste Eier auf unserem Frühstückstisch. Mit gefülltem Magen geht es auf in den Hunsrück. Heute ist das Wetter deutlich besser. Schon zur Abfahrt haben wir 11°C mit der Tendenz „Steigend“. Nach einer Stunde bergauf und bergab muss ein Kaffee her, aber es ist wieder so wie am Karfreitag, hier ist alles geschlossen. Der Pausengott hat aber doch ein Erbarmen mit uns, so gibt es an einen Kupferbergwerk nicht nur ein Museum, sondern auch ein offenes Café. Danach genießen wir wieder die Einsamkeit auf den kurvenreichen Straßen des Hunsrücks. Am Nachmittag reißt die Wolkendecke auf und der Lorenz kommt zum Vorschein. Wir ergattern einen Sonnenplatz im Burgcafé in Beilstein nahe der Mosel. Herrlich, in der warmen Sonne sitzen zu können. Auf dem Weg nach Kröv ruft unser Freund Jan an, er ist in Luxembourg mit dem Motorrad und möchte uns in Kröv besuchen. Wir genießen den schönen letzten Abend an der Mosel. Morgen geht es wieder in Richtung Heimat.
Leider ist der letzte Tag nicht unser Freund. Es regnet in Strömen und das Thermometer kommt nicht über 8°C. Eine Besserung ist nicht absehbar. Wir entscheiden uns, die geplante Tour zu streichen und wählen den schnelleren Weg über Bundestrassen und in großen Abschnitten auch die Dosenbahn.
Fazit: Ende März ist das mit dem Wetter einfach nicht kalkulierbar. Aber alles ist besser, wenn man auf dem Motorrad sitzt und seinem Hobby nachgehen kann.
Besonders erwähnen möchten wir unser Basislager in Kröv. Elke führt die Winkelwerkstatt mit Herzblut. Sie ist selbst Motorradfahrerin und daher voll auf unsere Wünsche eingestellt. Das liebevoll eingerichtete Hotel (neun Zimmer) hat es uns angetan, gerne kommen wir wieder. WINKELWERKSTATT